Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen
Häuser
der Reichen und Verkaufsstände erzählen von der kontinuierlichen Arbeit der
Einwohner an der Gestaltung und Erhaltung ihres Dorfes über die Jahrhunderte
bis zum heutigen Tage. Die Architektur entwickelte sich evolutionär - das
Neue fügte sich stets in das althergebrachte Gesamtbild.
Der
"Portalas"
Gegenüber der Tour carrée (Vierecksturm) ist die Mauer zerstört. In den oberen
Einfriedungsanlagen gab es im Mittelalter keine Portale, sondern eher einen
Verteidigungsgraben. Daher durchstiess man die Mauern im 18. Jh., als sie ihren
Sinn verloren hatten, auch an dieser Stelle und öffnete so das Dorf der "Strasse
des Königs". Die Gefährte mussten sich ihren Weg zur Ardèche fortan nicht mehr
durch die engen Gassen suchen.
Der
Dorfplatz
Der Platz wurde 1944 angelegt, die heutige Durchgangsstrasse 1897. Bis dahin
konnte man das Dorf nur zu Fuss über die schmalen Gässchen und durch zahlreiche
Gewölbe und Torbogen passieren. Lasten wurden auf dem Rücken der Menschen oder
von Maultieren transportiert. Neben dem Parkplatz bekommt man einen Eindruck
von der Stärke der Maueranlage. Daneben steht noch ein Ritterhaus aus dem 13.
Jh. (dreibogiges Fenster), das im 17. Jh. umgebaut worden ist.
Früher
dachte man, dass diese Fenster Zeugen der Besetzung des Dorfes durch die Mauren
sind. In der Tat haben sich die Mauren nach der Schlacht von Poitiers 732 auf
ihrem Rückzug nach Süden für einige Jahre in dieser Region aufgehalten. In Balazuc
gibt es allerdings kein einziges Zeichen ihrer Anwesenheit - am wenigsten an
Gebäuden, die fünf Jahrhunderte nach ihrem Durchzug gebaut worden sind...
Die
Hexenhöhle
Eine Aushöhlung, die durch die geologische Erosion des Felsens hervorgerufen
wurde. Hier wohnte eine fachinière, eine Zauberin, die die fachine trug, was
sagen will, dass sie hexen konnte. Blick in die Vergangenheit
Die neue Kirche
Ihre Errichtung (1892 bis 1895) steht merkwürdigerweise mit der Schulgesetzgebung
der 3. Republik in Zusammenhang. Als damals die allgemeine Schulpflicht eingeführt
wurde, und die Kinder vom anderen Ardèche-Ufer in die Schule nach Balazuc
kommen mussten, verlangten die Eltern eine sichere Flussüberquerung.
Unter anderem deshalb baute man 1884 eine Brücke. Als die aber stand, sahen
sich die Gläubigen der Weiler Servières und Audon nicht mehr bemüssigt, die
weit entfernten Kirchen von Lanas oder Uzer zu besuchen, sondern kamen kurzerhand
über die neue Brücke nach Balazuc. Die alte romanische Kirche erwies sich bald
als zu klein, so dass ein Neubau unausweichlich war.
DAS
DORF
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