Im Weiler von salles flußaufwärts von Balazuc
entdeckte ein Arbeiter im 16.Jahrhundert einen weißen, schwarz gemaserten
Sarkophag. Im Zuge der Religionskriege war er beschädigt worden. Bei diesem
Sarkophag handelt es sich um ein außergewöhnliches Exemplar. Nach seiner Entdeckung
war er zunächst in der Kirche von St Maurice d’Ardèche aufgestellt. (Les Salles
gehört zu dieser Pfarrei). Im Jahre 1858 wurde er nach Lyon überführt. Er
sollte vor der Entscheidung des Bischofs von Viviers das wertvolle Stück zu
entfernen, bewahrt werden ; er sah in ihm ein heidnisches Monu-ment, obwohl
die einfachen Leute vom Land sehr an ihm hingen. Am Rande des Weilers führte
die Straße von Uzès nach Alba vorbei, davon zeugen militärische Markierungssteine
in St Germain und Pradons. Vor allem im Midi von Frankreich hat man eine recht
große Anzahl solcher Sarkophage gefunden, die oft aus den Werkstätten von
Arles stammten.
Erste
Szene :
Zwei Figuren bekleiden mit der tuni-que talaire (reichend bis zur Ferse)
mit weiten Ärmeln, am Fuß der einen sieht man Beine und Schenkel eines sitzenden
Kindes, dessen Körper ge-beugt ist. Einige sehen darin Christus mit einem Apostel,
der den Sohn der Witwe von Naim vom Tode auf-erweckt.
Zweite
Szene :
Zwei aufrechtstehende Figuren, bekleidet mit der tunique talaire, ihre
Köpfe weisen Schlagspuren auf. Der rechts stehende tritt weniger hervor, es
könnte Daniel sein, der den Drachen vergiftet hat. Von diesem sieht man nur
einen unteren Teil, der um einem kleinen Baum geschlungen ist.
Dritte
Szene :
Christus, begleitet von einem Apostel, heilt einen Gelähmten. Er weist ihn an,
seine Hand auszu-strecken und mit seinem Bett weg-zugehen. Unterhalb der Hand
sieht man den geheilten Gelähmten sein Bett wegtragen.
Vierte
Szene :
Zwei Figuren stellen Christus und den hl. Petrus dar, uhre Köpfe sind abgeschlagen.
Christus steht links und Petrus is gekennzeichnet durch einen Hahn zu seinen
Füßen. Christus erinnert Petrus an dessen dreimalige Verleugnung.
Fünfte
Szene :
Ein Wunder Christi, berichtet in den Evangelien, wie Christus den Blindgeborenen
heilt. Drei Figuren stehen aufrecht, die linke stellt den Blinden dar, auf seinen
Augen liegt die Hand Christi, der rechts steht, dessen Hand und der Unterarm
sind beschädigt.
Sechste
Szene :
Zwei junge Leute, mit einem buschigen Haarschopf, angetan mit einer kurzen Tunika
und bekleidet mit Sandalen, stehen aufrecht. Sie haben ihre Häupter nach links
ge-wendet, und der erste von ihnen zeigt mit erhobenem Arm auf die Figur in
der folgenden Szene
Siebte
Szene :
Eine Figur sizt auf einem Felsen und lehnt sich an einen Baum. Sie ist bekleidet
mit einer Tunika, ihre Haartracht ist kurzgehalten und sie trägt einen Bart.
Sie hält in ihren Händen eine auf-gerollte Schriftrolle. Auf diese Schriftrolle
sind die Augen fixiert, eine Darstellung der Chaire de Saint Pierre (Kathedra
Petri) : Der hl. Petrus lehrt sitzend auf einem Sessel aus Stein aus den Handschriftrollen.
Maße des Sarkophags :
Länge : 2,28m
Breite : 0,72m
Höhe : 0,58m
Gewich : 1190kg
Höhe der stehenden Figuren : 0,43m. |
Das aussergewöhnliche
Stück steht heute im Musée de la Civilisation Gallo-Romaine in Lyon. Eine
Kopie ist unterhalb des Rathauses zu besichtigen. |
Diese Arbeiten sind am Ende des 4. und im 5. Jahrhundert anzusiedeln. Die Werk-stätten
fertigten christliche Grabmale an, versehen mit Reliefs auf Flächen oder auch
Säulen mit Szenen aus dem Alten oder Neuen Testament.
Der
frühchristliche Sarkophag von Les Salles